Warburg (red). Der CDU-Stadtverband Warburg hat in seiner Vorstandssitzung am 18. Dezember 2025 beschlossen, dem CDU-Kreisverband zu empfehlen, ein Parteiausschlussverfahren gegen Bürgermeister Tobias Scherf nicht weiter zu betreiben. Ein entsprechendes Verfahren war im Juli 2025 erwogen worden, nachdem Scherf seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Warburg angemeldet hatte und damit gegen den von der CDU nominierten Kandidaten Hubertus Kuhaupt antrat.
Die Satzung der CDU sieht in einem solchen Fall grundsätzlich die Möglichkeit eines Parteiausschlusses vor, da eine Gegenkandidatur als parteischädigendes Verhalten gewertet werden kann. Dieses Vorgehen gilt parteiübergreifend als üblich. Tobias Scherf hatte die Möglichkeit eines Parteiausschlusses seinerzeit selbst öffentlich gemacht. Einen ihm nahegelegten freiwilligen Parteiaustritt lehnte er ab. Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Warburg, Ulrich Hadding, begründete die Entscheidung des Vorstandes wie folgt: „Zwar waren mit der Gegenkandidatur von Tobias Scherf alle Voraussetzungen für einen Parteiausschluss gegeben, aber die CDU Warburg sieht sich in der Pflicht, zum Wohle der Stadt zukünftig eine unbelastete Zusammenarbeit zwischen CDU-Stadtratsfraktion und Bürgermeister im Rat und seinen Ausschüssen zu befördern. Die CDU Warburg möchte mit Tobias Scherf zusammenarbeiten.“
Über das weitere Vorgehen entscheidet nun der CDU-Kreisverband. Dazu erklärte Hadding ergänzend: „Ich bin zuversichtlich, dass dieser unserer Empfehlung folgen wird.“