Paderborn/Warburg (ekp). „Zum Engagement in Bürgergesellschaft und Kirchen gegen Rassismus, Nationalismus und gegen dummen, widerlichen Rechtspopulismus“, mahnte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, am 28. November auf der Synode in Paderborn. „Wir müssen da dran bleiben“, so Neuhoff in seinem Bericht. Neben Demonstrationen hätte es beispielsweise am 26. Oktober in Paderborn das Konzert „Demokratie leben! – Gegen Hetze und Gewalt“ mit über 1000 Menschen gegeben. Träger war das Bündnis für Demokratie und Toleranz, dem der Kirchenkreis Paderborn angehört. „Wir brauchen statt Schockstarre Lebendigkeit, sichtbare Positionierung als Kirche, statt Pöbelei und Shitstorm sinngefüllte Gesprächsräume. Die können wir in unserer Kirche und in unseren Gemeinden bieten“, so Volker Neuhoff.

Zu Beginn der Synode im Martin-Luther-Zentrum Paderborn hielt Pfarrerin Christina Zina eine Andacht, in der es um Christen als „Gottes Hausgenossen“ ging. Kirchenmusikdirektor Martin Hoffmann spielte die Orgel. 93 von 107 stimmberechtigten Synodalen, Theologinnen und Theologen sowie Abgeordnete aus den Kirchengemeinden und gemeinsamen Diensten, nahmen an der Kreissynode teil. Sie vertreten über 79.000 Protestanten in 17 evangelischen Kirchengemeinden in den Kreisen Höxter und Paderborn sowie Lügde im Kreis Lippe.

In seinem Bericht zur Finanzsituation erklärte Martin Gasse, Vorsitzender des Finanzausschusses des Kirchenkreises, dass die erneut gestiegenen Kirchensteuereinnahmen erfreulich seien. „Wir gewöhnen uns an jährliche Steigerungen. Diese Gewöhnung ist aber trügerisch“, betonte Gasse mit Blick auf den Rückgang der Mitglieder und den demografischen Wandel. „Wir müssen uns auf zurückgehende Kirchensteuereinnahmen einstellen.“ Deshalb flössen Überschüsse in die Strukturrücklage, um zum Beispiel Veränderungen in Kirchengemeinden bezuschussen zu können. Auch Verwaltungsleiter Jürgen Jurczik verwies darauf, dass die aktuell günstige Konjunkturlage den Rückgang bei den Mitgliederzahlen noch kompensiere. Alle Haushalte könnten 2018 planmäßig abgewickelt werden. Die Synodalen beschlossen den Haushalt für das Jahr 2019 in Höhe von 20,98 Millionen Euro.

Die Synode beauftragte den Kreissynodalvorstand bei der westfälischen Landeskirche die Errichtung einer 18. Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge im östlichen Teil des Kirchenkreises (Kreis Höxter), befristet auf acht Jahre, zu beantragen. Die erste Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge im westlichen Teil des Kirchenkreises (Kreis Paderborn) ist seit September 2017 besetzt. Superintendent Volker Neuhoff verwies auf die positiven Erfahrungen mit dieser Stelle. „Die Krankenhausseelsorge genießt ein hohes Ansehen. Sie ist Kirche vor Ort.“ Die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge in Brakel sei bereit, sich an der Finanzierung der weiteren Pfarrstelle im Ostteil des Kirchenkreises zu beteiligen.

Der Kirchenkreis Paderborn wird sich beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund stattfindet, präsentieren. Mitglieder der Arbeitsgruppe Kirchentag stellten den Stand der Planungen für eine Beteiligung beim Abend der Begegnung und beim Markt der Möglichkeiten sowie für Auftaktveranstaltungen im Kirchenkreis vor.

Die Synode diskutierte außerdem über die Stellungnahme des Ausschusses für Theologie, Gottesdienst und Verkündigung des Kirchenkreises zur neuen Taufagende der evangelischen Kirchen. Dieses Arbeitsbuch für Taufgottesdienste und Tauferinnerungen wird zurzeit erprobt. Die Stellungnahme des Kirchenkreises soll in die Stellungnahme der westfälischen Landeskirche einfließen.