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Dienstag, 02. Dezember 2025 Mediadaten
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Warburg (red.). Wie Diskriminierung entsteht und welche Bedingungen notwendig seien, um sie wirksam abzubauen, habe im Mittelpunkt der dritten Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie (PfD) Warburg gestanden. Die Veranstaltung im Pädagogischen Zentrum habe eindrucksvoll gezeigt, dass eine Stadt dort wachse, wo Menschen sich sicher fühlen, Gehör finden und gemeinsam Lösungen entwickeln. 

Keynote zu frühem Alltagsrassismus

Den Auftakt habe Autorin und Bildungsaktivistin Olaolu Fajembola mit ihrer Keynote „Alles Rassismus, oder was?“ gestaltet. An einem Beispiel aus der Kinderliteratur – einer Szene aus „Pippi Langstrumpf“, in der behauptet werde, Menschen im Kongo liefen rückwärts – habe sie verdeutlicht, wie früh stereotype Bilder verankert würden. Ihr Vortrag habe damit einen prägnanten Einstieg in das Kernthema des Tages geliefert: unbewusste Muster zu erkennen und einzuordnen. 

Von Alltagsbildern zu strukturellen Mustern

Daran habe Prof. Dr. Lorenz Narku Laing nahtlos angeknüpft und den Blick auf gesellschaftliche und institutionelle Ebenen gelenkt. Mit einem kleinen Kompetenztest habe er die Aufmerksamkeit auf geschlechtsspezifische Erinnerungskultur gelenkt. Die Teilnehmenden hätten zunächst verstorbene Musiker vor 1950 nennen sollen – mit Bach, Mozart oder Haydn seien ausschließlich Männer genannt worden. Ähnlich sei es bei berühmten Malern gewesen, die mit Picasso, van Gogh und Rembrandt ebenfalls rein männlich benannt worden seien. Der entstehende Aha-Moment habe gezeigt: Kulturelle Erinnerung sei stark männlich geprägt, nicht mangels weiblicher Begabung, sondern mangels historischer Sichtbarkeit. 

Bedingungen für das Sichtbarmachen von Diskriminierung

 Laing habe verdeutlicht, dass Diskriminierung häufig nicht geäußert werde, weil die notwendigen Rahmenbedingungen fehlten. Er habe dies anhand eines Beispiels erläutert: In einem Unternehmen arbeiteten zunächst nur Männer, später wenige Frauen, ohne dass Beschwerden geäußert würden. Erst mit einer größeren Gruppe von Frauen würden unangemessene Berührungen oder Nachrichten thematisiert. Diese Dynamik habe gezeigt, dass Vertrauen und Teilhabe Grundvoraussetzungen seien, um Missstände sichtbar zu machen. Das Benennen von Ungleichbehandlung sei daher kein Zeichen von Spaltung, sondern ein Schritt zu Integration und Veränderung. Ein roter Faden habe sich daraus ergeben: der Blick auf alltägliche Vorurteile, auf strukturelle Muster und schließlich auf gesellschaftliche Teilhabe als Schlüssel zu nachhaltigem Wandel. 

Workshops und Fishbowl: Austausch und konkrete Ansätze

In den Workshops seien Erfahrungen geteilt und praktische Lösungswege erarbeitet worden. Die Ergebnisse seien in einer abschließenden Fishbowl-Diskussion zusammengeführt worden. Bürgermeister Tobias Scherf habe betont: „Uns sind in der Hansestadt Warburg demokratische Werte mit Blick auf Toleranz, Vielfalt und Miteinander wichtig und wir wollen mit den Erkenntnissen aus der Demokratiekonferenz Vorurteile abbauen und ein gutes Miteinander in unserer Stadt und den Dörfern voranbringen.“ Koordinatorin Semira Klenk habe ein positives Fazit gezogen: „Im Verlauf des Tages haben wir sehr viele engagierte Menschen miteinander ins Gespräch gebracht und zahlreiche Impulse und Anregungen für die Arbeit in Verwaltung, Vereinen und Schulen gegeben. Das rundum positive Feedback motiviert für die Arbeit auch mit Blick auf Demokratie leben! in den nächsten Jahren.“

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