OWL/Diemelstadt (red). Tausende kleiner Pflanzen warten im „Einschlag“, einem Sammelplatz für von der Baumschule angelieferte Pflanzen, darauf, auf Kahlflächen in den nordhessischen und ostwestfälischen Wäldern die neue Waldgeneration zu bilden. Auf diesen Flächen wird durch die Forstwirte des Forstbetriebes Stefani beispielsweise eine Kombination aus Buche, Kirsche, Ahorn, Lärche und Douglasie gepflanzt. „Mischwaldbegründung ist das Gebot der Stunde. Der Einsatz verschiedener Baumarten, kleinflächig gemischt, senkt das Risiko, nochmals Opfer einer solchen Katastrophe zu werden, wie sie unseren Wald in den vergangenen drei Jahren getroffen hat“ sagt Ioan Danci, Einsatzleiter der Pflanztruppen des Forstbetriebs.

Bereits seit dem Frühjahr 2018 befindet sich die heimische Forstwirtschaft im Ausnahmefall. Nach dem Sturm Friederike und den darauffolgenden trockenen Sommern hat sich der Borkenkäfer in NRW und Nordhessen massenhaft vermehrt und hunderte Hektar Waldfläche zum Absterben gebracht. Der Forstbetrieb Stefani hat mit seiner 60 Mann starken Mannschaft und vielen hoch spezialisierten Forstmaschinen die heimischen Betriebe nach Kräften dabei unterstützt, befallene Bäume aufzuarbeiten und abzutransportieren, um somit der weiteren Ausbreitung des Käfers entgegenzuwirken. „Borkenkäfer-Kampfarena nannten wir das“, sagt Firmenchef Michael Stefani jun. schmunzelnd. Leider hat der Käfer trotz des unermüdlichen Einsatzes aller Forstleute zu oft das Feld als Sieger verlassen und dabei große Lücken in den heimischen Waldbeständen hinterlassen. Diese gilt es nun wieder mit neuen, klimastabilen Bäumen zu bepflanzen.

„Wenn man den ganzen Tag Pflanzen gesetzt hat, schmerzt einen abends auch schon mal das Kreuz“, sagt Forstwirt-Azubi Noah. Aber es ist auch eine sehr befriedigende Arbeit, daran mitzuwirken, die künftige Generation Wald mitzugestalten und fit für die Zukunft zu machen. Egal was der Klimawandel noch für den Wald an Herausforderungen bereithält, das Team vom Forstbetrieb Stefani steht bereit, Ihnen zu begegnen und die heimischen Waldbauern zu unterstützen.

Foto: Ioan Danci, FB Stefani