Warburg. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Scherf,

seit nunmehr fast einem Jahr werden unsere Bedenken und Ängste von Ihnen nicht ernst genommen. Anstatt mit uns in Kontakt zu treten, wird uns kein Rederecht erteilt. Dabei gibt es viele Gründe, die gehört werden sollten. Entgegen Ihrer Darstellung der Presseberichterstattung sind wir nicht gegen eine Eröffnung dieses Marktes, sonders gegen eine Erweiterung einer Fehlplanung die nie wirtschaftlich war und nicht mit dem Einzelhandelskonzept und Landesentwicklungsplan konform ist.

Da stellt sich erstens die Frage wie objektiv die Stadtverwaltung bei diesem Sachverhalt ist, wenn Sie gleichzeitig mit dem gleichen Investor eine Belebung des Postgeländes in Warburg plant. Desweitern muss hinterfragt werden, warum die Stadt, bei der schwierigen Haushaltslage, mehrere tausend Euro für ein Gutachten ausgibt und gleichzeitig das vorhandene Einzelhandels- und Zentrenkonzept ignoriert und zerlegt.

Dass ist ein Schlag ins Gesicht für ALLE die 2013 für dieses Konzept gekämpft haben!

Die Einschätzungen und Einwände der IHK und des Einzelhandelsverbandes werden ebenfalls komplett ignoriert.

Wie bereits vor kurzem in der Presse berichtet, fand in den letzten Jahren eine Marktbereinigung statt und die Verkaufsflächen sind zurückgegangen. Am Beispiel Paderborn sind trotz eines Einwohnerzuwachses von 10.000 Personen, die Verkaufsflächen um 10% zurückgegangen.

Womit begründet die Hansestadt Warburg eine Verkaufsflächenerweiterung von fast 40% (Lidl 500m²/ Edeka Scherfede 800m², Postgelände Lebensmittel ca. 4500m²), trotz des jetzt schon sehr hohen Leerstandes? Sind diese Erweiterungen in Summe überhaupt von der Bezirksregierung Detmold genehmigungsfähig und zulässig?

Wie objektiv sind Sie als Bürgermeister, wenn Sie dem nordhessischen Investor die Chance geben, in nichtöffentlichen Sitzungen des Stadtrates seine Vorhaben vorzustellen und betroffenen Bürgern und Unternehmen das Wort verbieten. Sie sind als Bürgermeister nicht nur für Investoren, sondern in erster Linie für die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Warburg im Amt. Warum unterstützen Sie uns nicht dabei, gute Betriebe besser zu machen, anstatt Fehlplanungen zu erweitern? Aber die Stadt hat sich schon frühzeitig festgelegt, lässt keine 2. Meinung zu und dies macht uns sehr traurig und fassungslos.

Diesen Brief haben wir an die regionale Presse weitergeleitet.

IG Scherfede Handel

Oliver Rößling 

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