Kreis Höxter (red). Der Metallbau- und Schweißfachbetrieb Brenneke GbR wurde von der Handwerkskammer OWL für seine besonderen Integrationsleistungen geehrt. „Sie nehmen seit Jahrzehnten Auszubildende und Fachkräfte mit Migrationshintergrund in Ihr Unternehmen auf und bieten ihnen damit eine hervorragende berufliche Perspektive“, erklärte Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer. Bei einem Firmenbesuch in Gehrden überreichte er dem Firmengründer Johannes Brenneke sowie dessen Sohn Maximilian Brenneke, seit 2017 Gesellschafter der GbR, beide Metallbauermeister und Schweißfachmänner, die Ehrenurkunde der Handwerkskammer.

Die Firma Brenneke zeige eindrucksvoll den wichtigen gesellschaftlichen Stellenwert des Handwerks bei der Integration von Migranten ins Arbeitsleben, lobte Goll. Mit einem erfolgreichen Berufsleben gehe auch ein erfülltes privates und soziales Leben einher. Goll gratulierte ausdrücklich auch Martina Brenneke, Ehefrau des Firmengründers und kaufmännische Leiterin, für ihr ausgeprägtes Engagement im Familienbetrieb.

Diesen Glückwünschen schloss sich auch Gerald Studzinsky, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg lobend an und betonte ebenfalls das hohe Engagement im Bereich der Integration und die Verbundenheit zur Innung für das Metallhandwerk Höxter-Warburg: „Als 2015 die vielen Geflüchteten nach Deutschland kamen, haben Sie nicht nur betrieblich geholfen, um diesen Menschen eine Perspektive zu geben, sondern engagierten sich auch ehrenamtlich. Ob im sprachlichen und schulischen Bereich, bei Behördengängen unterstützen oder auch Hilfe bei der Wohnungssuche geben, Sie stehen den Menschen zur Seite“ betont Studzinsky.

„Sprachliche und kulturelle Hürden können überwunden werden“, betonen die beiden Handwerksmeister, die stolz darauf sind, dass viele verschiedene Nationalitäten ihr Unternehmen prägen. Als Johannes Brenneke 1994 den Metallbetrieb von seinem Vater übernahm und ausbaute, stieß kurze Zeit später Serge Grewzew aus Kasachstan dazu, begann als Hilfsarbeiter und ist seit vielen Jahren Leiter des Stahlbereichs. José Bastida Garcia kam im Rahmen des MobiProEU-Projektes aus Spanien nach Deutschland, absolvierte ab 2014 seine Ausbildung und wurde im Anschluss als Facharbeiter übernommen. Derzeit befinden sich außerdem Adham Haji Ali aus Syrien im vierten Lehrjahr und Robel Masho aus Eritrea im dritten Lehrjahr. Trotz sprachlicher Schwierigkeiten sind sie sehr gut in den Betrieb integriert. Darüber hinaus absolviert Maik Dowshik seit August 2021 seine Ausbildung und im August 2022 wird mit Melissa Specht die erste weibliche Auszubildende starten. Beide sind deutsche Staatsbürger. Die Unternehmerfamilie unterstützt ihre Mitarbeitenden und Auszubildenden auch über den beruflichen Alltag hinaus: Bei Bedarf helfen sie bei der Auto- und Wohnungssuche, beim Erwerb des Führerscheins, bei Behördengängen und Arztbesuchen sowie Auszubildenden bei schulischen Problemen. „Die Firma ist für unsere Mitarbeitenden wie eine zweite Familie“, erklärte Martina Brenneke.

Die Firma Brenneke ist bundes- beziehungsweise europaweit in spannenden Projekten unterwegs: So wurden etwa die aufwändigen Stahlbau- und Schlosserarbeiten zur Aufnahme der schweren Bronze-Glocken im Paderborner Dom und der St. Laurentiuskirche in Erwitte ausgeführt, die 2018 im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmein neue Glocken bekommen haben.

In einem anderen Projekt wurde das frühere Gefängnis Rummelsburg in Berlin (Bezirk Lichtenberg) mit einem Auftragsvolumen von 1,2 Millionen Euro zu einer Wohnimmobile umgebaut und diese wurde mit Balkonen aus Brakel-Gehrden ausgestattet.

Fotos: Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg