Marienmünster (red). Gregor van den Boom ist Geigenlehrer und Bratschist. Ein Kenner seiner Materie und einer, der die klassische Musik leidenschaftlich liebt. Den Namen Otto Martin hatte er trotzdem noch nie gehört. Erst als er bei Recherchen nach Musik mit Bezug zu Westfalen zufällig auf eine mit Bleistift geschriebene Partitur eines Streichquartetts aus dem Jahr 1932 stieß, wurde er auf den ihm bis dato unbekannten Komponisten aufmerksam. Überrascht und fasziniert von der Qualität des Werkes, war seine Neugier geweckt. Kurze Zeit später war er Feuer und Flamme und begann das handschriftliche Manuskript in computersatzgeneriertes Notenmaterial zu transferieren. Nun wird das Werk erstmals für die Öffentlichkeit hörbar sein – 93 Jahre nach seiner Entstehung.
Streichquartett, Liedgesang und Jazzintermezzi
Die Uraufführung des Streichquartetts Nr. 1 von Otto Martin findet unter dem Titel „Und über alles, über alles strahlt der Himmel so blau“ im Rahmen des Klostersommers OWL am Samstag, 19. Juli, um 19.30 Uhr, im Konzertsaal der Kulturstiftung Marienmünster statt. Zudem erklingen Otto Martins Liederzyklen „Wanderlieder“ op. 4 nach Texten von Ludwig Uhland und die „Fünf Gesänge“ op. 5 nach Texten von Justinus Kerner, Nikolaus Lenau, Gottfried Keller, Heinrich Heine und Otto Julius Bierbaum. Das Programm wird am Sonntag, 20. Juli, um 19 Uhr, in der Kirche Maria im Weinberg in Warburg wiederholt. Der Eintritt ist jeweils frei.
Es musizieren das „Quartetto d’archi Bielefeld“ mit Erika Ifflaender-Gehl und Anna Scherzer (Violinen), Gregor van den Boom (Viola) und Marina Maestri-Foron (Violoncello) sowie Markus Köhler (Bariton) und Chihiro Masaki (Klavier). Jazzintermezzi mit dem Ensemble „Truetone 8000“, bestehend aus Georg N. Schmitt (Saxophon), Felix Dransfeld (Klavier) und Simon Westermeier (Schlagzeug) setzen behutsam kontrastreiche Akzente und eröffnen einen Dialog zwischen den Zeiten.
Die Projekte der Klosterlandschaft OWL werden im Rahmen der regionalen Kulturpolitik 2025 gefördert vom Land NRW, den Kreisen Höxter, Gütersloh und Paderborn, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sowie der Verbundvolksbank OWL.
Foto: Karen Hansmeier